Donnerstag, 17. Februar 2011
Tür
Sie steht in der Tür, die Tür ist offen. Lange war diese Tür geschlossen, doch nun ist sie offen. Sie zögert. Er sitzt auf dem Stuhl neben dem Fenster. Ein schöner weißer alter Tisch befindet sich vor ihm. Jetzt sieht er klein aus hinter dem Tisch. Er schaut sie an: "Setz dich bitte noch. Wir können ja noch ein wenig reden.." Sie bewegt sich nicht. Ihre Augen schauen seine an. Das Zimmer wirkt auch sehr klein. Früher war alles anders. Seine Macht war groß und ließ alles um ihn herum in einem anderen Licht erstrahlen. Eine offene Tür kann viel bewirken. Seine Augen schüchtern sie jetzt ein, das Zimmer wirkt erdrückend. Sie zögert. In diesem Zimmer ist auch so viel Gutes. Er ist hier. Er ist doch gut gewesen. Das was gewesen ist, ist doch gut. Aber es war und ist nicht mehr. Der Durchzug bewegt die Tür etwas, sie droht zu schließen. Es ist Zeit: Eine Entscheidung muss getrofen werden. Sie schaut ihn an. Seine Augen bitten sie. Er spricht es nicht aus, braucht er auch nicht. Ein letzter Blick. Sie geht durch die Tür und schließt sie hinter sich. Er schaut geschockt die geschloßene Tür an. Sie steht draußen noch einen Augenblick. Ein Lächeln umspielt ihre Lippen.

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