Donnerstag, 10. Februar 2011
Fenster
Ein Raum, leer. Nichts ausser einem Fenster. Es ist geschlossen. Im Raum ist es kalt und grau. Ein Mädchen sitzt auf dem Fußboden. Auch sie scheint kalt und grau. Sie steht auf, geht zum Fenster und öffnet es. Leben strömt in den Raum: Düfte, Farben und Wärme. Das Zimmer ist voller Leute, die Lachen und reden. Ihre Stimmen werden durch das offene Fenster auf die Straße getragen und von da weit weg auf die andere Seite der Stadt. Auch werden die Stadtgeräusche ins Zimmer getragen, verlieren sich aber im Stimmenwirrwarr. Die Fensterscheiben sind klar und sauber. Licht spielt mit dem Schaten im Zimmer. Ein Vogel sitzt am Fensterrand. Das Mädchen will es streicheln. Sie hört die Stimmen nicht. Der Vogel fliegt. Das Mädchen lehnt sich hinaus, weit hinaus. Sie will den Vogel sehen. Wo ist er? Auch sie will fliegen. Sie hört die Stimmen nicht und die Stimmen hören sie nicht.

Das Fenster ist weit offen. Viele Menschen schauen raus. Es ist kalt und grau draußen. ein Mädchen liegt im Graß. Sie ist auch kalt und grau. Sie steht nicht mehr auf. Das Fenster wird geschlossen. Das Fenster ist nun trüb und schmutzig.

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echt tragisch und poetisch.. respekt dafür!
lg

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Danke :)

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