Samstag, 12. Februar 2011
Wanduhr
Sie schaut auf die große schwere Wanduhr: Noch eine halbe Stunde denkt sie. Die Uhr tickt unafuhörlich. Bald ist es soweit. Sie denkt wie schnell die Zeit doch verflogen ist, 5 Jahre wie im Flug. Wenn man glücklich ist, macht man sich keine Gedanken über Zeit und Vergänglichkeit. Jetzt weiß sie es: alles ist vergänglich. Der Gang in dem sie wartet ist groß und hell. "So ein schöner Tag" denkt sie "viel zu schade um.." sie wird unterbrochen. Eine Gestalt in schwarzen Anzug nährt sich ihr schnell. "Es tut mir leid das ich zu spät komme. Ich gehe schon mal rein und kündige uns an. Sie kommen in ein paar Minuten nach." Sie nickt, denn zum sprechen fehlen ihr die Worte. Der Blick ist wieder auf die Uhr fixiert. "noch ein paar Minuten" Sie versteht nicht wie man in ein paar Minuten plötzlich so viel ändern kann. Wie kam es dazu? Waren sie zu verliebt? Kann man überhaupt zu verliebt sein? Irgendetwas ist schief gelaufen, sonst würde sie nicht hier sitzen, auf diese riesengroße Wanduhr starren und darauf warten das jemand ihr sagt sie wäre nicht mehr seine Frau. Sie hört Schritte. Er kommt den Gang entlang. Nickt ihr kurz zu und geht in den Gerichtssaal. Sie schaut ein letztes Mal auf die Wanduhr und folgt ihm.

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